Welcher Beruf ist der richtige für mich?

Beispiel Psychosoziale Beratung

«Welche Ausbildung ist die richtige?» fragt man sich dann und wann. Hier ein erfolgreiches Best-Practice-Beispiel im Bereich psychosoziale Beratung mit ihren unbegrenzten (Kombinations-) Möglichkeiten.

Rahel Sondheimer aus Killwangen ist ursprünglich ausgebildete Floristin. Diesem Beruf folgten weitere: Theologin MTh, Beraterin im psychosozialen Bereich mit eidg. Diplom und Fachberaterin Psychotraumatologie SIPT. Während ihrer Ausbildungen gründete sie ihre ‘Praxis Mittelpunkt’ und rief die ‘Belife-Seelsorgeausbildung’ ins Leben.

Rahel_Sondheimer

Warum als Psychosoziale Beraterin tätig sein?

Ein Wunsch von Rahel Sondheimer ist es, dass Menschen in schwierigen Situationen einen Lichtblick wahrnehmen können und sie ihnen dadurch die Möglichkeit für Veränderung aufzeigen kann. Ihr philosophisches Konzept ‚hinsehen – loslassen – aufatmen‘ gibt ihrer Tätigkeit als Psychosoziale Beraterin und als Trauma-Fachberaterin die Richtung. Es sind auch ganz praktische Dinge, die ihr an dieser Tätigkeit gefallen, wie z. B. die Möglichkeit, ihr eigener Herr und Meister zu sein. Somit ist sie in der Einteilung ihres Pensums und in der Gestaltung ihrer Praxis und ihres Konzepts frei. Für sie hat dies persönlich einen grossen Stellenwert. Ihre Professionalität ist gepaart mit «hier fühle ich mich wohl».

Welche Feldkompetenz brachte sie durch ihre Berufserfahrungen mit?

In Fragen der Berufswahl (auch bei einer beruflichen Neuorientierung) fallen neue Berufsbilder oft zu schnell durch unsere persönliche und Einschätzung durch. Weil wir uns nicht vorstellen können, dass unser bisheriger Werdegang für eine berufliche Neuorientierung – besonders wenn branchenfremd – relevant sein könnte. Oder weil wir bisherige Berufe und Ausbildungen als Karriereknick, als nicht passend zum Werdegang, einstufen.

Das Beispiel von Rahel Sondheimer zeigt, dass vielfältige Berufe durchaus Sinn machen können.

Vielfalt als Stärke

Rahel Sondheimers Grundausbildung ist Floristin. Diese Fachkenntnis hilft ihr heute bei der Gestaltung der Räumlichkeiten der beiden Praxen (Glattbrugg ZH und Killwangen-Spreitenbach AG) und der verschiedenen Auftritte wie Webseite, oder Flyern von Seminaren. Durch die Führungserfahrung als Filialleiterin wusste sie auch, was sie als selbstständige Geschäftsführerin erwartet. Themen wie Konzeptentwurf, Kunden akquirieren, Buchhaltung und Qualitätssicherung, die bei der Führung eines eigenen Unternehmens wichtig sind, waren ihr vertraut.

Die Ausbildung zur Expertin bei Jugend und Sport förderte sowohl ihre Kommunikationsfähigkeit wie auch die Fähigkeit, Einzelpersonen und Teams zu begleiten. Auch die Weiterbildung zum SVEB 1 möchte sie nicht missen. Diese gibt ihr heute das nötige Know-how für Seminare, Referate und Dozententätigkeit.

Praxis_Killwangen_psychologische_ Beratung_coaching

Kompetenzen und Erfahrung sind beim USP der Firma spürbar

Die Praxis Mittelpunkt hat sich zum Ziel gesetzt, die verschiedensten Fachgebiete zu vernetzen. So bietet diese sowohl Gesundheitsberatung wie Coaching und Psychologische Beratung unter einem Dach an. In jedem der Fachgebiete verbürgt sich Rahel Sondheimer für professionelles Arbeiten durch qualifizierte Abschlüsse. Wo gewünscht, freut man sich über interdisziplinäre Zusammenarbeit. Konkret kann es sein, dass sich ein Paar bei Rahel Sondheimer in der Paarberatung befindet, gleichzeitig aber auch bei einer Naturheilpraktikerin, die sich auf Hormone spezialisiert hat, da diese ebenso ein Teil der Problematik des Paarkonfliktes sein können. Naturheilpraktik und Psychosoziale Beratung – zwei Themen, die man auf den ersten Blick nicht vereint – ergänzen sich.

Was macht eine Psychosoziale Beraterin und wie sieht ihr Alltag aus?

Rahel Sondheimer erlebt es so:

«Als Psychosoziale Beraterin kann ich in einem Altersheim arbeiten, in Schulprojekten (wie z. B. dem Projekt ‚Echt stark!‘), als Beraterin für Familien, Jugendliche, als Mediatorin, Paarberaterin usw. In diesem breiten Angebot gibt sich jede Psychosoziale Beraterin ein eigenes Profil. Was alle vereint, ist nicht nur der Psyche zu helfen, sondern die Psyche im sozialen Kontext zu sehen und diesen in der Beratung ebenfalls im Fokus zu haben. Die Individualpsychologie unterstützt den Menschen, seine verborgenen, ungenutzten Fähigkeiten und Ressourcen zu entdecken und zur Entfaltung zu bringen. So können sie sich engagieren und sind bereit, Verantwortung in unserer Welt zu übernehmen. »

Ihr ist es wichtig, nebst den laufenden Gesprächen und deren Vor- und Nachbereitung genügend Raum und Zeit für ihre persönliche Entwicklung zu haben. Das beinhaltet Zeit, in der sie sich in eine Thematik vertiefen kann. Dazu gehört auch die persönliche Psychohygiene. Für sie ist dies u. a. das Arbeiten als Floristin, dem erlernten Erstberuf. Der Tag im Blumengeschäft erdet sie und ermöglicht ihr, immer wieder die nötige, gesunde Distanz zur Beratung zu erhalten. So kann sie mit neuer Spannkraft in die Beraterwelt zurückkehren.

Auch die Organisation des Betriebes gehört für sie als selbständig Erwerbende und Geschäftsführerin, welche für 3 Personen verantwortlich ist, zum Alltag. So ist es ihr ein Anliegen, bezüglich Werbung auf dem neusten Stand zu sein, Änderungen von Profilen ajour zu halten oder Rechnungen zu schreiben.

Bunte Vielfalt auch bei der Klientel

Zurzeit ist der jüngste Klient gerade 16 Jahre alt geworden, die älteste Klientin ist 85. Und doch verbindet die beiden dieselbe Frage: wie sie es schaffen, den Alltag zu meistern und die Lebensfreude wieder zu erlangen. Sowohl Handwerker als auch Uni-Dozenten gehören zu den Klienten. Eine enorme Spannweite, die Rahel Sondheimer fasziniert und begeistert, da sie ihr eigenes Leben widerspiegelt: Floristin und Theologin.

Praxis_Killwangen_psychosoziale_ Beratung_coaching

Welche Fragestellungen bringen Klienten mit?

«Die Fragestellungen sind so unterschiedlich wie die Menschen, die mich aufsuchen.»

 

So kann es sein, dass der Wunsch da ist, nicht nach jeder Vorlesung das durchnässte Hemd wechseln zu müssen, weil auch nach 20 Jahren Dozentenerfahrung immer noch der innere Druck, nicht zu genügen, Stress auslöst. Oder es möchte jemand ganz grundsätzlich wieder Fuss fassen können im Leben, zum Beispiel nach einer Traumatisierung.

Was kann aus der Erfahrung von Rahel Sondheimer ein Begleitungsprozess bewirken?

Der Begleitungsprozess bewirkt ausnahmslos bei allen einen neuen Blickwinkel auf die Situation und eine enorme Entlastung vom inneren Druck. Eine Traumabegleitung bewirkt nicht selten auch eine positive körperliche Veränderung. Der Prozess gibt Mut und beflügelt. So kann der Klient neue Wege gehen und auftretende Herausforderungen mit dem erworbenen Handwerkszeug anpacken.

Nach dem Motto: Hinsehen – loslassen – aufatmen.

Was macht eine gute Ausbildung zur Psychosozialen Beraterin aus?

Das Einzigartige an einem Studium – zum Beispiel an der Akademie für Individualpsychologie – (Link zur Akademie-Webseite) ist, dass dem Studenten am Ende eine Menge an Tools zur Verfügung stehen.

Ruth Bärtschi, die Inhaberin der Akademie, legt Wert darauf, dass der Beratungskorb, wie sie ihn zu pflegen nennt, gut gefüllt ist mit Handwerkszeug aus der Individualpsychologie. Dieser darf ein Leben lang ergänzt werden.

So befinden sich in Beratungskorb von Rahel Sondheimer inzwischen zusätzliche Tools wie der ungeschlossene und geschlossene Paarvertrag für die Paarberatung, das Arbeiten mit dem systemischen Familienbrett, die ressourcenorientierte Trauma-Arbeit mit all ihren Tools wie dem Bergen von inneren Kindern, dem positiven Live-Event und vieles mehr.

Was aus ihrer Sicht nie fehlen darf, ist die Ermutigung am Ende einer Beratung. Ermutigung verleiht Flügel!

«Alles kann auch ganz anders sein» (Alfred Adler)

Was heisst das konkret für Rahel Sondheimer?

«Ich habe gelernt gut hinzuhören, nachzufragen und abzuklären. Die Antwort liegt nicht in meiner Erfahrung, sondern im Ratsuchenden selbst. Nebst dem fundierten Fachwissen waren es insbesondere die Selbstreflexions-Berichte, die mich über das ganze Studium begleitet haben, die mir heute helfen, Zwischentöne und nicht Ausgesprochenes viel besser wahrnehmen zu können. Das heisst, das konzentrierte Mich-selbst -beobachten während des Studiums hilft, meinen Blick weg von mir selbst auf den Ratsuchenden auszurichten. Es hilft mir zu wissen, wie ich ticke und was mich triggert. So kann ich mich innerlich distanzieren und lande nicht in einer Gegenübertagung.»

Tipp von Rahel Sondheimer für Personen, welche neu in den Beratungsberuf einsteigen wollen

«Investiere in eine Beratung, um dir deiner Richtung und deines Zieles bewusst zu werden. Und dann: nimm dir genügend Zeit, um die für dich passende Ausbildungsstätte zu finden. Sei ehrlich dir selber gegenüber! Das hilft, Frust zu vermeiden und im Beruf glücklich zu werden und zu bleiben.»

© Rahel Sondheimer